10/17/2009

L'Europe sociale n'aura pas lieu - eine Buchempfehlung


Immer wieder wird die marktwirtschaftliche Schlagseite der europäischen Union bemängelt. In den Kampagnen um die Referenden über die europäische Verfassung oder ihren quasi-Zwilling – den Vertrag von Lissabon – wurde oft die fehlende soziale Dimension der EU angeprangert. Zu oft scheint die Deregulierung des Marktes wichtiger als Arbeitnehmerschutz oder Einkommensgerechtigkeit zu sein.

Doch wie lässt sich dieses Ungleichgewicht erklären? Liegt es wirklich nur an dem momentanen politischen Kräfteverhältnis?

Für all jene die sich mit einer Analyse beschäftigen wollen, die sich tiefgehender mit den Ursachen der aktuellen Missstände beschäftigt als Flugblätter von Gewerkschaften oder die Reden von linken Politiker es tun, sei die Lektüre von L’Europe sociale n’aura pas lieu empfohlen. In ihrem kurzen aber prägnanten Werk analysieren François Denord und Antoine Schwartz nochmals die europäische Konstruktion. Dabei wollen sie auf eine wichtige Konstante in der Entstehung der EU hinweisen: die Einrichtung einer freien Marktwirtschaft um jeden Preis. So weisen die Autoren auf geostrategische Implikationen der Anfänge der europäischen Gemeinschaften hin und untermauern ihre Argumentation mit konkreten Fällen.

Klar ist nach der Lektüre dieses Buches wie tief die neoliberalen Paradigmen die europäischen Integration geprägt haben und in das Fundament der EU eingemeißelt wurden, doch vermisst man klarere Vorschläge wie ein progressiver Politik ihrer Ziele noch in dieser EU umsetzen kann. Zum Glück gleiten die beiden Autoren nicht komplett in den Defätismus ab und präsentieren in ihrer Schlussfolgerung sogar Alternativvorschläge zur komplett freien Marktwirtschaft und zum Monetarismus der EZB.

L’Europe sociale n’aura pas lieu von François Denord und Antoine Schwartz ist in diesem Jahr im französischem Verlag Raison d’Agir erschienen.

(nf)

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